Das Hausboot "Stuga Lykke"
von Matthias, Stella und Marina.
Die Reise zum eigenen Hausboot
Unser Kunde Matthias hat auf Basis von Ufloat Pontons und Floß-Plattform seinen Traum vom selbst gebauten Hausboot erfüllt. Hier ist seine Geschichte von der Planung bis hin zum fertigen Mehrrumpfboot.
Über mich
Die Idee zum Hausboot
Als Erstes kam mir ein Motorboot in den Sinn, was sich aber nur als vorübergehende Lösung herausgestellt hat. Wir nutzten das Boot nur selten, es war einfach vom Gefühl her nicht dasselbe. Nachdem ich mit meiner Familie die Gelegenheit hatte, probehalber auf einem Hausboot zu wohnen, bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass ich so etwas auch gerne besitzen würde.
Ein Hausboot zu kaufen war mir zu einfach und zugegebenermaßen auch etwas zu teuer. Ich wollte etwas besitzen, das mir das Gefühl gibt, etwas selbst geschaffen zu haben. Da mir das Basteln im Blut liegt und ich zuhause auch alle anfallende Reparaturen selbst erledige, traf ich die Entscheidung, das Hausboot selbst zu bauen.
So stieß ich auf Ufloat
Am Start der Planung stand die Frage, für welche Schwimmkörper ich mich entscheiden soll. Nach einer Internetrecherche über die verschiedenen Möglichkeiten stieß ich auf Ufloat. Da ich das Hausboot-Projekt allein angehe, war es für mich wichtig, dass ich die Schwimmkörper auch allein transportieren kann. Größere Schwimmkörper kamen deshalb nicht in Frage. Die Lösung von Ufloat mit ihren modularen Pontons und wie das Grundfloß aufgebaut ist, passte ideal für mein Vorhaben und die Größe meines Hausbootes. Preislich sind die Pontons ebenfalls gut.
So kam dann schnell der direkte Kontakt mit Frank, dem Inhaber von Ufloat zustande, der mich sehr gut bei der Planung des Grundgerüsts unterstützt hat.
Berechnung der Traglast
Die errechnete Traglast hat ergeben, dass meine ursprüngliche Idee von einem Katamaran mit zwei Rümpfen nicht umsetzbar ist, da der Aufbau aus Metall und Glas hierfür einfach zu schwer wäre. Wir haben uns dann für vier Rümpfe entschieden.
Schon bald hatte ich von Ufloat die Pläne für die Plattform mit Pontons. Die Basis war damit getan und ging mit Stift und Papier ans Werk, um meine ersten Skizzen für den Aufbau zu machen. Als ich damit zufrieden war, folgte die Umsetzung der Skizzen am Computer.
Der Aufbau der Plattform
Zwei Wochen nach meiner Bestellung bei Ufloat wurden mir per LKW das Grundpaket für mein neues Hausboot geliefert. Die Pontons, Hölzer, Schrauben und eine Anleitung, wie die Teile zu montieren sind. Der Aufbau ging sehr einfach von der Hand, jeder halbwegs geschickter Handwerker sollte das ohne weiteres hinbekommen. Ansonsten gibt es auch noch ein Anleitungsvideo und natürlich den Kontakt zu Ufloat.
Material für den Haus-Aufbau
Das Material für das Haus habe ich teilweise von Heimwerkermärkten vor Ort gekauft. Da nicht alles in der Nähe zur Abholung verfügbar stand, habe ich auch im Internet bestellt. Hier kann ich auch jedem mit einem ähnlichen Vorhaben den Preisvergleich im Netz empfehlen.
An das Material für die Haus-Konstruktion hatte ich die Anforderung, dass es pflegeleicht und stabil ist und auch dem Ostseewind standhält. Ich habe mich für eine Aluminiumkonstruktion mit Glasfenstern entschieden. Die Fenster habe ich von einer Fensterfirma anfertigen lassen.
Tipps zum Bau eines Hausboots
Während dem Bau bin ich auf ein paar Dinge gestoßen, die ich euch gerne als Tipps mitgeben möchte, wenn ihr selbst vorhaben solltet, euch ein eigenes Hausboot zu bauen:
- Die Planung ist das A und O: Wenn ein Steuerrad geplant ist, macht euch Gedanken, wo der Motor sitzt, wo ihr Kabel braucht und wie lang die Steuerleitungen sein müssen.
- Baugenehmigung: Wer in Deutschland ein schwimmendes Wohnhaus bauen möchte, benötigt eine Baugenehmigung. Wer jedoch ein Hausboot, fahrbar und als Wasserfahrzeug baut, benötigt diese nicht. Nur wenn er damit in Flüssen und Binnengewässern fahren möchte, muss dieses beim WSV als Kleinwasserfahrzeug anmelden.
- Stabilität: Um eine Stabilität für starken Wind zu gewährleisten, sollten genug Querverstrebungen eingeplant werden.
- Isolierung: Wer sein Hausboot auch im Winter besuchen möchte, sollte eine Isolierung einplanen. Ich habe mich für eine Isolierung am Boden entschieden, eine Styroporschicht zwischen der Plattform von Ufloat und Laminat.
- Direkt am Wasser bauen: Es ist besonders wichtig, sich im Vorfeld zu überlegen, wo das Boot liegen soll. Nach diesem Zielort sollte alles andere ausgelegt werden. Es ist ratsam, für den Bau eine Halle zu haben, die sich in der Nähe vom Wasser befindet. Je nach Größe des Hausboots gestaltet sich der Transport ansonsten umständlich, ggf. werden dafür auch Sondergenehmigungen benötigt.
- Hilfe beim Bau: Ich bin es gewohnt, Projekte allein zu machen. Es ist aber sehr schön jemanden zu haben, der einen unterstützt. In meinem Fall waren dies ggf. Freund, Tochter, Ehefrau, die beim Tragen, Streichen und Schrauben geholfen haben. Nicht vergessen darf man auch die Werftmitarbeiter, die alles heil zu Wasser gebracht haben.
- Stabile Punkte zum Festmachen: Auf den Klampen, an dem das Boot festgebunden wird, wirken mehr Kräfte ein als man erwartet.
- Lass dich nicht entmutigen: Oft hilft es, eine Nacht über ein Problem zu schlafen. Im Zweifel einfach zu machen und notfalls aus dem Fehler lernen. Frank ist auch immer hilfsbereit, was die Pontons angeht. Wenn du dann später an Bord stehst, entschuldigt das alles!
Das fertige Hausboot
Ich habe mir mit dem Bau Zeit gelassen und etwa alle 2 – 3 Tage an dem Boot gearbeitet. Der Bau hat insgesamt ca. ein halbes Jahr benötigt. Wir haben es „Stuga Lykke“, was „Ferienhaus des Glücks“ bedeutet.
Abmessungen
Das Hausboot ist in der Länge 8 Meter und in der Breite 3 Meter lang und wiegt etwa 2 Tonnen.
Verbaute Technik
- Ein Steuerstand, der hydraulisch und mit Funk mit einem Außenbordmotor verbunden ist.
- Ein kleiner Wassertank mit Pumpe für das Waschbecken.
- Eine Stromversorgung, bestehend aus 2 12 Volt Autobatterien.
- Geladen werden die Batterien durch den Motor und Solarpaneele auf dem Dach, alternativ auch über die Steckdose, wenn man es an Land laden möchte.
- Im Winter sorgt eine Petroleumheizung für die nötige Wärme.
- Lichter und Positionsleuchten.
- Ein Navigationsgerät.
Ausstattung
- Kleines Waschbecken mit fließend Wasser.
- Eine BOXIO Bio-Toilette.
- Bei Bedarf 3 Schlafplätze.
- Badeleiter & Klampen von Ufloat.
- Und besonders wichtig: Die Kaffeemaschine.
Fazit
Ich bin sehr froh um mein Hausboot und es war zu jeder Zeit die richtige Entscheidung. Ich habe für das Boot eine Ganzjahresliegeplatz in einem Yachthafen in der Ostsee und nutze es als Ferienwohnung und für Wochenendausflüge.